Am Sonntag, 29. Oktober, fand in der Katholischen Kirche St. Ulrich die Hubertusmesse statt. Mit Hirschgeweih und Nadelbäumen hatten die Jäger des Reviers Kirchheim-Bergwald Kirche festlich geschmückt. Die Jagdhornbläsergruppen der Jägervereinigungen Kirchheim spielte zum Aus- und Einzug Signale, die Hubertusmesse wurde musikalisch von der JV Nürtingen begleitet.
„Hubertus wurde Mitte des siebten Jahrhunderts geboren“, trug der Kirchheimer Bläserobmann Patrick Schwarz vor. Nach dem frühen Tod seiner Frau stürzte sich Hubertus, von Schmerz und Kummer übermannt, in allerlei weltliche Vergnügen. In den tiefen Wäldern der Ardennen ging er der Jagd nach, als er einen kapitalen Hirsch aufspürte. Er hatte bereits den Bogen gespannt, als er zwischen den Geweihstangen des Tiers ein leuchtendes Kreuz erblickte. Hubertus sank in die Knie und vernahm eine Stimme, die ihn mahnte, über den Dingen dieser Welt das ewige Leben nicht zu vergessen. Diese Erscheinung beeindruckte Hubertus derart, dass er sich mit ganzer Seele Gott zuwandte. Er verließ seinen Hof, verzichtete auf alle weltlichen Ämter und Reichtümer und zog in die Einsamkeit der Ardennen. Der Einsiedler begab sich zu Bischof Lambrecht von Maastricht, der den Verwandelten belehrte und zum Priester weihte. „Später, als Nachfolger von Bischof Lambrecht waltete Hubertus als Bischof noch viele Jahre lang zum Segen des Landes“, schloss Patrick Schwarz die Legende des heiligen Schutzpatrons.
Gemeinsam mit Gabriele Eichler, Obfrau für Lernort Natur der Jägervereinigung Kirchheim, trug er die Fürbitten der Jägerinnen und Jäger vor. „Gott unser Vater, bitte beschütze uns Jäger, unsere Treiber und unsere Hunde bei der Jagdausübung. Dass allen kein Leid widerfährt und wir immer gesund und unversehrt nach Hause kommen.“ Gabriele Eichler ergänzte: „Für alle Jägerinnen und Jäger, die sich um den Erhalt unseres Wildes, des Natur und der Landschaft mühen, erfülle sie in Jagd und Hege mit dem Geist der Waidgerechtigkeit. Lass Einsichten nicht verhärten, sondern erhalte uns das Vermögen, Neues zu lernen und dabei Traditionen zu wahren.“ Weiterhin baten die beiden Jäger, dass stets der Schöpfer im Geschöpfe geehrte werde und dass es gelingen möge, die Schönheit und Schöpfung für die Nachkommen zu bewahren.
Pfarre Clemens Knorpp nahm in seiner Predigt die Begegnung Hubertus mit dem Hirsch, der das Symbol für die Heiligkeit alles Lebens ist, als Anlass, an Hoffnung und Zuversicht zu erinnern: „Die Menschen haben ein tiefes Bedürfnis, dass etwas Wunderbares und Unerwartetes geschieht, dass ein schöpferischer Gott am Werk ist. Diese Zuversicht, dass etwas Wunderbares geschehen kann, feiern wir an so einem Festtag.“
Nach der Hubertusmesse versammelten sich die Jagdhornbläserinnen und Bläser der Jägervereinigungen Kirchheim und Nürtingen vor der Kirche für ein kleines Platzkonzert.